Im Jahre 1898 ließ Schlächtermeister August Sydow das Haus, damals unter der Adresse Dorfstr. 7 bauen. Nikolaus Andrzejewski war der Baumeister, dieser tauchte in Berlins Architekturheschichte nicht weiter auf, da dieser nur Inhaber eines Baugeschäftes in Teltow war. Marienfelde gehörte zur damaligen Zeit zum Kreis Teltow. Im Erdgeschoss lag neben der Tordurchfahrt der Fleischerladen des Bauherrn. Im ersten Stock hatte er eine herrschaftliche Wohnung, insgesamt gab es deren vier im Haus. Hinter dem Haus auf dem Hof gab es zwei Nebengebäude, einmal die Waschküche, Gesellenstube, Holz- und Schweinestall und einem Abort, das andere mit einem Eiskeller und Kühlräumen für sein Metzgerei-Fleisch und einen Pferdestall. Der Fleischereibetrieb wurde später an Fleischermeister Marocke vermietet, Familie Sydow blieb Eigentümer von dem Grundtsück. Im Jahre 1970 nach 72 Jahren wird aus dem Fleischerladen eine Berliner Kneipe, genannt und so heißt sie auch heute noch Alte Dorfaue. Seit Eröffnung wird hier als Hausmarke das leckere Engelhardt Pilsner aus Charlottenburg serviert. Erster Wirt war Herr H. Bohrmann mit seiner Freundin Regina, danach kam Horst Hallensleben, dannfolgte Klaus Goppelt mit Frau Renate, ehe dann Gerhard Kreutz genannt Schalke mit seiner Frau Lotti die Aue führten. Nach dem Tod von Schalke übernahm Andreas Schiffer im Januar 1989 die Alte Dorfaue.
Doch so ganz verschwand das Fleischereihandwerk aus Alt-Marienfelde 41 nicht. Fleischermeister Horst Schulz, besser bekannt als Schulle, stellte auf dem Hof seine vielen Wurstspezialitäten her, bis er 1997 an seinen Angestellten Hartmut Heise sein Betrieb verkaufte. Fleischermeister Heise ist bis zum heutigen Tage ansässig, er beliefert Berlin und Brandenburg mit einer Currywurst die seines gleichen sucht. Doch neben dieser besagten Wurst, gibt es viele Grill- und Wurstspezialitäten.